2006 Wob-baba-luba
Wob-baba-, was ist das für eine unverständliche Sprache, - und dazu die Negermusik! So dachten manche ältere Menschen, die ein halbes Jahrhundert mit Kriegen, Hoffnungen und Zusammenbrüchen leben mussten, dabei aber sehr festgefügte Vorstellungen von Gott und der Welt hatten.
Was war da in den ersten zehn Jahren nach dem Kriegsende nicht ganz anders geworden, was hatten die Amis über den Atlantik in das alte Europa importiert! Die Jugend in der amerikanischen Zone nahm die Gegenwart an, blickte neugierig und optimistisch in die Zukunft. Viele Zwänge waren gefallen.
Ein Lebensgefühl drückt sich bekanntlich auch in der Bewegung, d.h. im Rhythmus, im Tanz aus, ebenso in der Mode und nicht zuletzt in der Art der Fortbewegung, der Mobilität. Aus Radio, Musikbox und Grammofon ertönte der Rock‘n Roll (Rock around the clock1955), bei dessen Klängen man sich kräftig austoben konnte, mit Partnern, in der Gruppe, notfalls auch allein. Ja die Gruppe, das war die Clique, in den Münchner Vorstadtvierteln ( u.a. Neuhausen, Giesing) "Blasn" genannt.
Die Burschen, die „Striezis" wollen mit auffrisierten „heißen Öfen“ den Mädchen imponieren und ungezügelt durch die Gegend brausen, in Lederjacken und Jeans. Viele Mädchen gefielen ihre braven Röcke und die gestärkten weißen und geblümten Blusen auch nicht mehr so recht, und manche fanden das Ausgehen mit weißen oder schwarzen GI‘s reizvoller als einen „Aufriss“ von einheimischen Burschen, - was ihnen allerdings die Bezeichnung „Amischiks" eintragen konnte.
Aber da ist neben dem Harten, dem coolen Gehabe auch das Gefühl: „Love me tender"(Elvis Presley) oder „What ever will be", beides 1956.Das Bedürfnis nach Romantik bleibt bei Jung und Alt zu allen Zeiten. Ein Entweder – Oder wird der Vielfalt des Lebens – auch und gerade in den 50er Jahren nicht gerecht.
Gott sei Dank!
Komödie aus den 50ern
in drei Akten von
Peter Landstorfer