Die haben richtig was auf der Platte!
Beim TSV Hofolding feiert eine Randsportart derzeit Erfolge. Dank guter Trainings- und Nachwuchsarbeit starten die Tischtennisspieler gerade richtig durch!
Heftig quietschendes Schuhwerk auf dem Sport-Hallenboden offenbart schnelle und kurze Richtungswechsel der Sportler, dazu klacken in regelmäßigen Abständen die leichten Zelluloidbälle auf die in einer langen Reihe aufgestellten Platten. Atem, keuchen, schnauben, jubilieren oder verzweifelte Ausrufe begleiten das Treiben: Immer mittwochs, donnerstags und sonntags herrscht beim Tischtennisnachwuchs des TSV Hofolding höchste Betriebsstufe. Die Halle an der Fichtenstraße mutiert dann zur Schmetterzone. Magdalena Pitz hat gerade zum gefühlvollen Stopp angesetzt. Das eben noch in höchsten Tempi über das Netz jagende, orange leuchtennde Zelluloidgeschoss kommt fast abprubt knapp hinter der Netzkante zum Liegen.
Magdalena strahlt. Das elfjährige Mädchen hat die Reize des Tischtennissports quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Denn Mutter Daniela und Vater Florian Pitz stehen für dieses wahrhafte Hofoldinger Tischtennismärchen. Die beiden begeisterten Plattensportler waren in den vergangenen Jahren federführend für den Erfolg und die wachsende Tischtennisbegeisterung an der Fichtenstraße verantwortlich. "Noch vor wenigen Jahren waren hier nur eine gute Handvoll Kinder aktiv - heute bildet in der gut 70 Mitglieder starken Abteilung der Nachwuchsberich mit etwas 40 Aktiven schon den stärksten Part", ist Daniela Pitz stolz auf das Erreichte. Ein Team von fünf Trainern und Betreuern kümmert sich um den Nachwuchs beim TSV - darunter mit Alexander Yahmed auch eine echte Kapazität am Noppenschläger. Als externer, professioneller Coach sorgt er einmal pro Woche in der Hofoldinger Halle für den Feinschliff der angehenden Nachwuchskönner. Familie Pitz und Co. leisten vielschichtige Arbeit an und abseits der Platte: trainieren, aufbauen und abbauen, organisieren, anmelden zu Wettbewerben und Ligen, kontaktieren von möglichen Sponsoren, Sportler betreuen.
Erfolge bleiben da nicht aus: Bei den Kreismeisterschaften zuletzt waren die Hofoldinger erfolgreichster Verein. Fünf von acht möglichen Titeln gingen an die Forstsaum-Schmetterer. Diverse Sportler wie Magdalena Pitz, Lennart Rieger oder Johannes Wutter starten längst auch bei den oberbayerischen Bezirks-Titelkämpfen oder bayerischen Meisterschaften.
Unbemerkt geblieben ist das sportlich erfolgreiche und im Hintergrund rührige Handeln nicht. "Mit dem Tankhof Sauerlach konnten wir jetzt sogar einen eigenen Tischtennissponsor gewinnen - ein toller Erfolg für eine Randsportart wie unsere", weiß Pitz einzuordnen. Zudem klappe auch die Zusammenarbeit mit örtlichen Grundschulen wie in Brunnthal und Sauerlach vortrefflich. "Wir bieten dort Schnuppertraining und angeln uns früh Talente, ehe sie in andere Freizeitsparten abwandern", so Pitz.
Wünsche für die Zukunft gibt es trotzdem noch. Angesichts guter Trainingsbedingungen hofft Daniela Pitz auf die Etablierung einer Damen-Mannschaft. "Das ist aber noch Zukunftsmusik". (Harald Hettich)