2008 Ratsch und Tratsch
Jeder Mensch braucht Kommunikation; will sich mit anderen unterhalten, d. h. er ratscht auch einmal gerne. Was wäre daran verwerflich?
Und weiter: Er ist phantasiebegabt. Etwas, das er sieht oder hört – sei es auch noch so geringfügig – löst mancherlei Vorstellungen und Bilder aus. Auch die Neugierde, die mit dem Kontaktbedürfnis zusammenhängt, ist nicht der schlechteste Teil des menschlichen Wesens, sie löst oft Kreativität und Schöpferkraft aus.
Aber diese Eigenschaften schlagen leicht ins Negative um, wenn Ratschen und Tratschen – also die gedankenlose Verbreitung von Gerüchten – zusammenwirken. Ein Gerücht auch ein haltloses, kann einen Menschen vernichten. Steckt eine Bereitschaft zum Bösen, ein diabolischer, teuflischer Stachel im Menschen selbst? Über das Böse ist bekanntlich schon immer nachgedacht worden. Die Lust am Zerstören tritt auch und gerade in einer friedlichen „christlichen Dorfgemeinschaft“ auf. Da gibt es Hetze und Einflüsterung… Das wird auf der Bühne durch zwei lustige Theaterfiguren sichtbar gemacht. Sie sind Symbole, Zeichen für das Gefährliche im Menschen, das darauf wartet, herausgelockt zu werden. Sie treiben ihr – scheinbar – vergnügtes Spiel. Darf da ein ahnungsloser, gutmütiger Mensch zum Opfer werden? Welche Rolle spielen Zufall und Fehlhandlungen? Könnte liebevolles Vertrauen ein bitteres Ende verhindern?
Das Stück vermag Denkanstöße zu geben, es führt lebensnahe, unterschiedliche Menschentypen vor, Lachen und Weinen liegen direkt nebeneinander, so wie im richtigen Leben.