Mit Tischtennis zu besseren Noten?
Ein Kommentar von Florian Pitz, Jugend-Tischtennis-Trainer des TSV Hofolding
Kürzlich führte die renommierte Sporthochschule Köln eine Studie zum Thema Zusammenhänge zwischen Noten und Sport durch. Innerhalb der Studie stellte sich heraus, dass durchschnittlich die Noten von Sportler um 0,5 Punkte besser sind als bei Nicht-Sportlern. Die Noten innerhalb von Sportlern variieren dabei zwischen 2,0 beim Tischtennis, 2,3 beim Basketball und 2,5 bei Tennis und Fußball. Begründet wird dies mit den unterschiedlichen Anforderungen an die kognitiven Leistungen in der jeweiligen Sportart.
Zunächst ist mir einmal wichtig, keine Konkurrenz zwischen einzelnen Sportarten aufzumachen. Jede Sportart hat ihre Berechtigung und zu Recht ihre Fans. Jedes Kind hat andere Ansprüche, andere Vorstellungen für sich und auch für sein Umfeld. Viel wichtiger ist es, aus meiner Sicht, dass ein Kind überhaupt eine Sportart ausführt und dies nicht nur allein wegen besseren Noten. Dies wird aus meiner Erfahrung heraus auch kein Kind machen.
Beim Entdecken der richtigen Sportart sollten wir - als Eltern - unsere Kinder unterstützen, damit sich die Kinder ausprobieren können um die richtige Sportart zu finden in der man gleichzeitig Spaß hat und auch Erfolge feiern kann. Einige in der Gemeinde werden sich noch an meine 10 jahrelangen kläglichen Versuche im Fußball erinnern. Keine große Leuchte auf dem Platz (wenn man bei 5 Minuten Spielzeit überhaupt davon reden darf). Aber auch ich habe meinen Sport gefunden.
Seit einigen Jahren sprechen mich immer wieder Eltern an, dass sich ihr Kind in der Schule verbessert hat seitdem er/sie Tischtennis spielt. Damit kann ich zunächst einmal das Ergebnis subjektiv bestätigen. Hintergrund ist aus meiner Sicht die hohen Anforderungen im Tischtennis. Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 180 km/h bei einer Tischlänge von 2,74 Meter muss man innerhalb von 0,31 Sekunden den Schnitt, die Positionierung einschätzen können und lernen sich richtig zum Ball zu bewegen und zu positionieren. Zugleich muss man selbst die taktische Entscheidung über Geschwindigkeit, Positionierung und Schnitt treffen um den Gegner maximal unter Druck zu setzen. An dieser Stelle liegt für mich der hauptsächliche Grund für die besseren Noten: Die genannten Anforderungen bedingen eine hohe Konzentrationsfähigkeit über einen längeren Zeitraum und wird ständig mit Spaß am Sport geschult. Und genau diese Fähigkeiten kann man auch im Alltag - unter anderem auch in der Schule - einsetzen.
Im Training stärken wir diese Eckpfeiler damit sie erfolgreich sein können, stärken die soziale Zusammenhalt und versuchen über Aktionen neben dem Sport den Spaß und die Freude auch innerhalb der Gruppe zu fördern.
Studie (leider entfernt): http://www.ingo-froboese.de/blog/tischtennisspieler-sind-die-schlausten-sportler/